Donnerstag, 7. Juli 2016

Oktoberfest 1990 in Riyadh, SA

Noch ein kleiner Zusatz zu meinen Ideen ueber Feiern in Bavaria: Ich koennte da meine Designer-Dienste anbieten, denn vor ueber 15 Jahren entwickelte ich da erstaunliche Faehigkeiten als Dirndlkleid-Designer. Karl Lagerfeld – pass auf! Und das war so:

Die amerikanische Botschaft in Saudi Arabien (ja, die amerikanische, nicht die deutsche!!) planten ein Oktoberfest auf ihrem Gelaende. Und die Susan aus Spokane wollte mitkommen, brauchte aber, nach meinem Urteil, ein Dirndlkleid dazu. Woher damit? Wir gingen zu einem der Stoffmaerkte in Riyadh und suchten nach passendem Material. Es war nicht einfach, denn volkstraechtiges nach unserem Geschmack gibts dort wenig. Aber wir fanden schliesslich was halbwegs adequates. Ich machte eine Zeichnung fuer eine Naeherin, und die produzierte dann das Kleid und die Schuerze. Die Bluse hatte die Susan zum Glueck – und hier ist das Resultat (ich fand auch ein Blumenband fuer meine Hosentraeger, und die Lederhosen hatte ich aus Kanada mitgebracht):



Eine Kollegin der Susan, Anne-Marie, wollte dann auch ein solches Kleid. Also ging ich mit der zurueck zum Stoffmarkt – wo mich der pakistanische Verkaufer erkannte und fragte, wieviele soche Kundinnen ich denn haette. Ich erklaerte ihm, dass ich vier Frauen haette, ganz nach saudischer Sitte, was ihn ungemein erheiterte! Leider war die Naeherin der Ann-Marie nicht gut und kam mit einem Produkt, dass mehr wie das einer mexikanischen Unterhalterin aussah.

Das Oktoberfest war super: Echtes Sauerkraut und Wuerste und Bier aus Deutschland, zusammen mit einer Oompapah-Kapelle, alles unter warmem saudischem Abendhimmel, und ohne Kotzen und Belaestigungen wie beim originalen Muenchner Fest.


Prost!

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