Montag, 23. Juli 2012

Schatzsuche bei "stayfriends.de"

Ich bin der Meinung, dass das Durchsuchen dieser Webseite zu vielen Entdeckungen fuehren kann, die als Erinnerungen an unsere Schulzeit sich als sehr unterhaltend und belustigend erweisen koennen. Z.B. erwaehnte der Hubert, dass da ein Juergen Schmidt folgendes geschrieben hat


Kann sich jemand an Frau Hotzel oder an Lilli Seibold erinnern? Lilli Seibold sagte immer anstatt Zoo: Zo o, es hiess dann auch zo o logischer Garten, und Schina ging bei ihr gar nicht, das hiess Kina! 
Wer erinnert sich an Herrn Becher, den Latein - Lehrer, Kettenraucher, der immer Reste des Zigarettenpapiers seiner Selbstgedrehten an den Lippen kleben hatte.........und bei dem Werner Schwab sich manchmal im Luftschacht versteckte weil er so klein war......


Und das erinnerte mich an den Lehrer Becher, bei dem ich nie Unterricht hatte, aber dessen grosse Statur mir sofort for Augen stand. Und dann der Name Hotzel: Ja, die Frau gab glaube ich Biologie-Unterricht und versuchte, uns mit etwas gedaempfter Stimme in die wunderbare Welt des Sexualwesens einzufuehren. Der Lewerenz, der diese Einfuehrung bereits selbststaendig in Angriff genommen hatte, stellte dann technische Fragen, bei denen die arme Hotzel eine leichte Aenderung in ihrem Hautton zeigte und ihre Brille laufend zurechtruecken musste. Sie setzte sich auch vor uns auf die fordere Schulbank - und der Lewerenz wechselte darauf seinen Sitz von der Seite in die Mittelreihe, damit er eine bessere Sicht hatte.

Und der tiefstimmige Herr Hotzel, der hatte auf mich einen besonderen, im Ende positiven Einfluss: Zunaechst war er ein Typ vor dem ich einfach Angst hatte, weil sein Blick mir direkt in die Seele ging, wo er sofort erkennen konnte, dass ich viel Unsinn im Sinn hatte, und ich musste alle Gedanken an Schulstreiche unterdruecken. In Biologie kontrollierte er dann immer unser Schulhefte und sah somit, dass in meinem eine schreckliche, liederliche Unordnung herrschte. Er veranlasste mich dann (wie, das weiss ich nicht mehr), eine drastische Aenderung vorzunehmen, die selbst einem ungeschulten Auge erkennbar war: Meine Zeichnung einer Kornaehre war gestochen, der nebenstehende Text war sauber geschrieben und inhaltlich klar und instruktiv: Ich wurde von einem Tag zum anderen ein ordentlicher und gewissenhafter Schueler in Biologie. Ich glaube, er lehrte auch Erdkunde.

Hotzel kam aus dem Ruhrland, und ich weiss, dass er einen Schueler in der A (an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann) beruflich beeinflusste und ihn animierte, in einer der Kohlenmienen zu arbeiten. Der arme Schueler!

Ich glaube, der Hotzel fand seine Frau bei uns in der Schule! Und als wir mal eine enorme Hitzeperiode in Michelstadt hatten, da sehe ich ihn noch vor mir und hoere seine Stimme, als er erklaerte, dass der Trick, solch eine Hitzeperiode ueberleben zu koennen, darin bestand, eine Tasse heissen und schwarzen Kaffe zu trinken: Vielleicht war das mein Anstoss, Pharmakologe zu werden? Beiderzeits unbewusst vielleicht!

Vielen Dank, Juergen Schmidt, mir diese Erinnerungen zu bringen!

Sonntag, 22. Juli 2012

Abitur-Klassenfoto - kopiert von www.stayfriends.de


Hier ist ein guter Hirntest: Versucht mal alle Namen innerhalb von 2 Minuten zu nennen: Ich machte es gerade, und bei drei Schuelern faellt mir im Moment nicht der Nachname ein: Also: meine Note: -3
Bei -24 schlage ich vor, einen Neurologen zu konsultieren. Bei -25 (d.h. eigener Name vergessen), da ist das nicht noetig und waere rausgeschmissenes Geld. 
Halt mal - habe ich richtig gezaehlt - es sind 25 Leute auf dem Foto??
(Uebrigens - sind die Roecke nicht etwas zu lang? Naja, zur Kompensation ist eine der Hosen dafuer etwas kurz!)
HP

Ehemalige Schueler finden!

Der Hubert hat mir folgendes geschrieben:

"....es gibt eine Internet-Adresse www.stayfriends.de . Dort kann man sich anmelden und bekommt alle möglichen Nachrichten von ehemaligen Mitschülern. Einen Beitrag von Jürgen Schmidt (ich vermute das ist der Joggo aus der Parallelklase) findest Du im Anhang. Dabei fiel mir ein, dass es bei uns auch einmal eine solche Situation gab wo sich einer im Luftschacht versteckt hat. An mehr Details kann ich mich leider nicht erinnern. Du Vielleicht?..."


Ja, diese Webseite ist ganz interessant und beinhaltet Daten von allen Schulen im Land! Leider muss man - wenn man alle Daten angehen will - monatlich 2 Euro zahlen, und das addiert sich schnell. Ich habe mich mal eingetragen - mal sehen, was kommt. Hatten wir mal einen Luftschacht-Versteckler?? Keine Ahnung, aber ich hoffe, der steckt nicht mehr drin!

Das nachfolgende Klassenbild have ich uebrigens von der Stay-friends-Webseite kopiert.

So long, HP

Freitag, 6. Juli 2012

Mehr "Einfach herrlich"

Mop: Das war ein schoener Beitrag - mit "Einfach herrlich". Das animiert mich, nun ein paar aehnliche Erinnerungen aufzuwaermen - Dir wird der Speichel beim Lesen im Mund zusammen- bzw. ueberlaufen!

Erster Kaugummi
Ja, die Amis brachten uns einige Sachen, die bei uns entweder Mangelware oder Neuzeug waren. Wie Kaugummi! In Weiten-Gesaess da war ein Junge, der kriegsgeschaedigt war, denn er hatte mal eine Brandbombe aufgegriffen und sich dabei ordentlich verbrannt - inklusive im Gesicht. Es machte ihn nicht ansehnlich. Zusaetzlich kam er aus einer der aermsten (aber kinderreichen) Familie und damit aus einem der aeltesten Kleinhaeuser im Dorf - und sein Vater hatte nur einen Arm und war wahrscheinlich auch ein Kriiegsopfer. Der Junge - seinen Namen habe ich vergessen - wurde vonseiten seiner Mitschueler einigermassen geduldet, war aber auch oft das Opfer von Haenseleien und sicher auch Raufereien. Aber eines Tages da wurde er zum begehrtesten aller Doerfler, und ich war voll mit dabei: Er hatte naemlich irgendwo einen Kaugummi beschafft, und das machte ihn zum besten Freund aller: Er liess uns alle an dem Kaugummi teilhaben, und jeder der zehn oder so Jungen durfte ihn eine Minnute lang kauen - und der Geschmack liegt mir heute noch auf der Zunge, obwohl zur Zeit, wo ich dran war, das Pfefferminz und der Zucker schon weggelutscht waren...EINFACH HERRLICH!

Worscht und Weck
An der Ecke gegenueber vom Kaufhaus Werle war ein Sammelplatz, wo man den Verkehr (d.h. die Maedchen) beobachten konnte und wo ich mich oft auf dem Fahrrad etwas erholte, bevor der lange Treck nach Weiten-Gesaess begonnen wurde. Dort gabe es auch mal eine Baeckerei (spaeter einen Photoladen) und ganz in der Naehe auch eine Metzgerei. Wenn ich in der seltenen Situation war, ein paar Pfennige in der Tasche zu haben (verdient bei Nachhilfestunden und normalerweise zuhause abzugeben fuer eine Spardose, erlaubte ich mir manchmal einen herrlichen kulinarischen Luxus in Form eines Wecks mit einem Viertel Leberwurst! Mensch, das schmeckte gut und war eine wunderbare Abwechslung von der ueblichen Griebenschmalzstulle. EINFACH HERRLICH.
(Noch heute schmeckt mir das jedesmal einfach herlich!)

Eigentor
Der Mop war ja einer der engagiertesten Fussballer und sah sich, glaube ich, als der flinkste Torwart in Suedhessen. Wir spielten auf einem Platz in der Naehe der spaeteren kleinen Turnhalle des TSV Michelstadt, und der Mop beschwerte sich laufend auf seiner Seite darueber, dass wir keine Tore schiessen konnten. Uns war das schliesslich genug, und somit beschlossen wir, endlich ein Tor zu schiessen – and zwar ein Eigentor. Ich erinnere mich nicht, ob ich es schoss oder ein anderer Mitspieler, aber ich erinnere mich gut daran dass der Mop nie so verwundert geguckt hatte!
Einfach herrlich!

Bluna, die beste aller Limonaden
Als ich 16 war begann der Ernst des Lebens: ich musste mir einen Job fuer die Sommerferien verschaffen. Zu anderen Ferienzeiten hatte ich schon regelmaessig auf dem Hof in Weiten-Gesaess unter der Hand mitgearbeitet, aber diesmal war es nicht fuer die Familie sondern eine richtiger Job mit Steurkarte und allem. Es war nicht schwer, eine Hilfsarbeiter Stelle zu finden, denn eine Baufirma suchte da gerade nach Arbeitern und Handwerkern fuer ein grosses Bauprojekt hinter dem Hainhaus: sie bauten ein Munitionslager fuer die Amis, mt viel Strassenarbeiten und kleinen Lagerhaeusern zur Munitionslagerung im dichten Wald. Leider waren es fast 2 Stunden zu Fuss oder eine gute Stunde mit dem Fahrrad ueber Eulbach und die Vielbrunner Strasse. Einmal war ich so muede morgens, dass ich am Aufgeben war – ich legte mich im Wald neben meinem Fahrrad hin und beschloss zu schlafen! Aber nach ein paar Minuten bekam ich einen zweiten Wind und machte weiter und kam rechtzeitig zur Arbeit – ich musste da mit Pickel und Schaufel beim Angraben von Wurtzelstoecken helfen, und die wurden dann rausgesprengt. Und dann kam eine grosser Tag fuer mich – der erste Zahltag mit Lohntuete (ich bekam etwa 80 Pfennig pro Stunde!) und von diesem ersten Erloess konnte ich mir endlich eine Bluna-Limonade bei der Kantine kaufen, und das war ein Hochgenuss, den ich mit Worten ueberhaupt nicht beschreiben kann – “Orgasmus” waere dafuer eine schwacher Versuch! Noch heute ist fuer mich Bluna, in der braunen gerippten kegelfoermigen Flasche, die beste Limonade der Welt (obwohl ich inzwischen die vom Deutschen Brauhaus in St. Vincent, in der Karibik, hergestellten “Bitter Lemon” und “Fruit Cocktail” Limonaden fast genauso schaetze.)
Aber auf jeden Fall: Bluna - einfach herrlich!

HPB