Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachtsgruss 2012

Allen Lesern dieses Blogs ein Festtagsgruss in Form eines Videos: Es ist leider schon ein Jahr alt - hatte einfach keine Zeit fuer etwas neues, weil ich auf Reisen war, inklusive in Venezuela, wo ich eine Vorweihnachten in einem deutschen Schwarzwalddorf erlebte: Colonia Tovar. Sucht mal danach mit Google - eine wirklich interessante Geschichte! HP


Donnerstag, 20. Dezember 2012

Fotos vom Treffen von HP Baer

Hier sind meine Fotos,  auch ueber Dropbox zum runterladen.

Eines der Gruppenfotos ist 22 MB gross, ideal fuer einen groesseren Ausdruck, wers will!
Ein Gruppenfoto an der Schule ist schon veroeffentlicht: Suche nach "Klassenfoto2012"!

Allgemein sind Fotos, die ueber "Dropbox" angeboten werden (d.h. bisher meine and die von Brigitte), nicht auf ewig zugaenglich, denn von Zeit zu Zeit werden die Boxen sicher geleert. Wer also die Bilder sammeln will, muss sie jetzt runterladen und selber aufheben! Eine Kostprobe:

Herbert: " Den Witz kapiere ich nicht!"

Viel Spass! HPB

Fotos from Treffen von Brigitte Weston

Wer ist Brigitte Weston? Ja, dass ist die nette Tochter vom, naja, netten Gunther Bauer! Sie hat eine Menge Fotos und Videos bei unserem Treffen vor ein paar Monaten aufgenommen, und die koennt ihr euch alle ansehen, indem ihr Brigitte Dropbox klickt. Es sind zu viele, um sie hier alle zu zeigen. Leider ist da keine Aufnahme vom Fotogensten der Gruppe, aber hier ist eine Kostprobe vom Zweitfotogensten:

(Hildegard, stimmet was nicht...?)

Es sind da noch andere Privatfotos von Mop's Sommerreise drauf - aber er hat erlaubt alles zu zeigen. Mit den Videos gibts vielleicht ein Problem, leider: Vielleicht kommt es daher, dass man die letzte Version des Adobe Flashplayers installiert haben muss - falls ich eine Loesung finde, werde ich sie mitteilen.
 Wer sonst hat noch Fotos?? Ich habe welche - mal sehn, wie ich die hier teilen kann.

Danke, Brigitte und Gunther! Und danke, Keith Nangle fuer das Zurverfuegungstellen der Dropbox. (Dropbox, ueber dropbox.com, erlaubt kostenlose Lagerung von Dateien online - manchmal sehr nuetzlich!)

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Was die Magnaten so tun und taten...

Ingeborg hat ein paar Charakterstudien waehrend des Treffen 2012 gemacht - hier sind sie:

Heinz-Otto: Fromm wie eh und jeh!

Fred: Acht Uhr ist meine Bedzeit, Pfueats Euch!

Hans-Peter: Du bist immer noch die Schoenste!

Dieter: Ein Konzilium oder drei, was solls?

Gunther: Irmgard, behalte das bitte fuer dich!

Hans-Adolf:: Bin ich immer noch so schoen?
Christl: Ja, mein Lieber, du bist noch der Schoenste!

 Heidi: Volker, please shut your mouth!


Hermann: Warum redet keiner mit mir?

Hildegard: Bib, habe ich dir nicht verboten, das zu erzaehlen?

Klaus: Wo war denn bloss das Messer??

Volker: Ich haette doch das Alkaseltzer mitnehmen sollen!


Pastor Mop: "...und der Herr segne Euch und vergebe Euch ... - was kaum moeglich sein wird!







Montag, 17. Dezember 2012

Klassenfoto von wann?

Wann war das? Foto von Gunther bzw. seiner Tochter Brigitte. Schickt mir die Information, dann kann ich dieses Blog entsprechend korrigieren: hpptrading@gmail.com
HP Baer.


Jakob wurde auch mal 70!

Mit der Korrespondenz zwischen Friedel Dingeldey und Volker kam auch eine Beilage in Form einer Festrede von unserer Deutschlehrerin, Dr. Lilli Seybold. Hier ist sie (ich meine die Festrede):


Jakobs Laufbahn - von seinem Sohn Friedel

Volker hatte sich mit neulich mal mit Friedel Dingeldey (Jakob's Sohn, den wir ja alle kennen und der offenbar noch aktiv ist als Internist in Erbach) zusammengesetzt und von ihm dann einen kurzen Lebenslauf erhalten, den ich unten einsetze. Eigentlich wollte ich, dass Volker eine Liste der "Poestchen" vom Jakob zusammenstellen koennte, denn es war ja immer unterhaltend fuer uns, ueber Jakob's Dutzende von beruflichen und ausserberuflichen Engagements (vom Lehrer zum Gaertner usw.) zu sinnieren...und vielleicht koennt ihr mir dochmal darueber schreiben, sodass ich solch eine Liste zusammenstellen kann! Also - hier eine Auszug von Friedel's Schrieb an Volker:


Freitag, 12. Oktober 2012

Schulmappenhilfstransport

"Noch ein Gedicht..."


Von Weiten-Gesaess - 5 kilometer-
kam stets geradelt des Baer’s Hans-Peter.
In Michelstadts Ortseingang angekommen,
hat oftmals die Geli er wahrgenommen.
Ihr „Kreuzweg“ in seine Fahrbahn muendet;
derselbe Schulweg, ja das verbindet.
Sie strebte, wie er, zur Gymnasiumspenne,
doch er auf dem Rad und sie mit Gerenne.
Die Geli beim Schulweg oft knapp mit der Zeit
tat dem Drahteselsportler wohl etwas leid:
Die Bremsen quietschten, er stoppte sein Rad,
schritt ohne viel Worte zur guten Tat,
ergriff Geli’ Schulmappe mit Elan.
Klemmte sie auf den Gepaecktraeger dann,
enteilte per Rad mit dem guten Stueck.
Fuer Geli war das ein grosses Glueck;
denn nun ganz erleichtert mit leeren Haenden
konnt‘ unbeschwert sie den Schulweg vollenden.
Erreichte sie puenktlich die Schule vor Ort,
war schon erledigt der Taschentransport.
Die Mappe stand ordentlich auf der Bank.
Dem Klassenkameraden hier nochmals Dank!
Dies gilt auch nach einem halben Jahrhundert;
denn derlei Wohltat heute verwundert.
Hieraus ergibt , das merkt ja ein jeder,
wie unglaublich nett er ist, unser Hans-Peter.

Angelica Prilipp, Sommer 2012


Angelica Prilipp, Sommer 2012

Am Pranger

Es dauerte ein paar Jahrzehnte, aber Gerechtigkeit hat ihn eingeholt:


Klassenfoto 2012

55-Jaehriges KLASSENTREFFEN 2012

Schoen wars - aber leider waren da nur alte Leute! 
Do sinse all die wou kumme sin:

Alte Nachnamen, von links nach rechts: Weimar, Baer, Rosenberg, Bauer Bluem Abbe, Haag. Feigk, Michel, Rodemich, Hedrich, Bannert, Wirth (der ewig scheue), Prilipp, Messer, Roeder, Schwindt, Wuertemberger.

Montag, 13. August 2012


Hallo Altergenossen::

Wie stehts mit dem Gleichgewicht und der Trittsicherheit? Bei mir, dem frueheren Schulmeister im Hochsprung (ich glaub, das wars – oder war es Seitensprung?), geht es damit noch so und einwandfrei abwaerts. Aber es gibt Offnung fuer uns alle angesichts einer kuerzlichen Studie in England:

Embedding balance and strength movements into everyday activities such as "carrying the groceries from the car to the porch while walking sideways" may help older people prevent falls and improve overall strength and balance, according to a study published online August 7 in the British Medical Journal.

Also, von heute an sollten wir alle unsere vollen Einkaufstaschen vom Wagen ins Haus seitwaerst gehend tragen. Wer wagt das, waehrend die Nachbarn zuschauen?? Ganz einfach: geht nachts einkaufen! Fuer diejenigen, die eine neue Huefte oder ein Knie bekommen, sollte man vielleicht den Orthopaeden vorschlagen, die Fuesse um 45 Grad in die Seitwaertsrichtung anzuschrauben, dann geht das Seitwaertsgehen vielleicht einfacher. Ideen muss man haben – das haelt ja auch munter!

Sucht nach “walking sideways” in YouTube.com – da gibt es jede Menge Demonstrationen, auch fuer Eure Haustiere! Z.B.:



HB

Montag, 6. August 2012

"Noch ein Gedicht" von den Dichterinnen Almut, Hildegard und Ingrid

Zur Klassenfeier 1955

Es hängt ein Tafellappen an der Wand,
und der Schwamm der hängt gleich nebendran,
doch die Tafel ist noch sehr verschmiert,
der Herr Lehrer hat sie so verziert.
O liebe Tafel mach dir nichts daraus
wer Ordnung hat der wischt es wieder aus,
wenn er’s nicht schon wieder mal vergißt;
was nem Eintrag gleichzusetzen ist.
            (Melodie:  Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand)

Max, betrittst du den Saal
da fehlt ne große Zahl
und leise mußt du klagen:
Wen soll ich jetzt fragen?
Max und wirfst du einen raus
so macht der sich nichts draus
er geht von selber raus.
            (Melodie:  Max wenn du den Tango tanzst)

In unsrer P.U.-Stund da ist es sehr fein,
landweil dich mit Anstand, sonst trägt er dich ein.
            (Melodie:  Do drowwe uff em Bäisch)

Gar mancher liebt das Schimpfen sehr,
besonders mit dem Mühlhäuser, dem Mühlhäuser.
Der hat nicht Ruh’ bei Tag und Nacht,
ist stets auf Gegenwehr bedacht, der Mühlhäuser.
            (Melodie:  Das Wandern ist des Müllers Lust)

So ein alter Junggeselle ist doch wirklich übel dran
wenn er in den besten Jahren sich’s nicht lustig machen kann.
Ist ein Riß in seiner Hose,
fehlt an seinem Hemd ein Knopf,
ja da sitzt der Weiberlose,
ein bedauernswerter Tropf.
Also hat sich Hans besonnen,
und nicht lange nachgedacht
hat sich eine Frau genommen,
und der Not ein End gemacht.
            (Melodie:  Auf der schwäb’schen Eisenbahn)

Leise rauscht es in den Linden
lern Chemie, lern Chemie, lern Chemie,
ach ich denk es wird sich finden,
Montag früh, Montag früh, Montag früh.
Dr. Albach, er möcht (was wissen) etwas wissen,
liebe Linde sag es mir vor) ach sag es mir vor
aber keiner hat ne Ahnung,
ist es Brom, ist es Jod, ist es Chlor.
            (Melodie:  Leise rauscht es am Missouri)

Warte, warte nur ein Weilchen
dann hast du den Witz kapiert
nur noch ein lateinisch Zeilchen,
dann kriegst du nen neu’n serviert.
            (Melodie:  Warte, warte nur ein Weilchen)

Und hast du Angst du kriegst dein Geld nicht unter,
dann trag es hin zu unser’m Schulverein (e.V.)
und deine Noten gehen nicht mehr runter,
denn Präsident ist Dingeldey.
            (Melodie:  Du hast so wunderschöne blaue Augen)

Ein kleines Moped auf allen Wegen,
mehr hab ich nicht ich bin ja nur ein Studienrat,
mehr Geld wird mir der Chef nicht geben,
obwohl ich täglich schaff mit Brom und Karbonat.
            (Melodie:  Mein kleines Herz und ich wir müssen wandern)

Heute abend sind wir lustig,
heute abend sind wir froh,
waren wir auch etwas giftig,
ach wir meinten es nicht so.
Holla hi holla ho o
hollahija hija hija hija ho.
            (Melodie:  Eine Seefahrt, die ist lustig)


            Fecit:
                        INGRID MEYER
                        HILDEGARD FEIK
                        ALMUT RÖDER
            zur Klassenfeier 1955

Ein "Machwerk" von Hubert dem Heimatdichter


Das folgende „Machwerk“ (laut Schuchmann) habe ich zu einer Klassenfeier verfasst. 

Hubert

Was mer sou alles mitmacht.

Jeden Moje um ¾ siwwe,
wann ich sou gärn wer noch leije gebliwwe,
rabbeld de Wegger, un gar net vun weit
rift’s doich die Dierspalde: Hubert ‘s is Zeit!
Och es is zum Steinerweiche,
do hilft ko Schenne un ko Kreische,
demm Schicksal is net auszuweische.
Netwahr! Gell! Ihr mißt verstehn,
sou konn des net weidergehn!

Ich muß mich halt dozu zwinge
aus moim warme Bett zu springe,
kemme, wesche, Mappe dabbe
un naus in die Schul zu schlabbe.
Doch es is wie abgemacht,
jedesmol eh ich’s gedacht,
is es glei ¾ acht.
Also! Netwahr! Gell! Ihr mißt verstehn,
des konn sou net weidergehn!

Ich bin halt a bei denne Dumme,
die net nur mondachs späder kumme!
Un donn werd mer zomme g’staucht,
daß om long de Kopp noch raucht.
Och es is zum Kinnerkrije
ich wer halt immer ogeschrije
ded ich doch dehom noch lije!
Netwahr! Gell! Ihr mißt verstehn,
sou konn des net weidergehn!

Mondachmoje erste Stunde
Gähne noch in aller Munde,
unn mer hört’s bei alle Herrn:
es will a garnet Sundach wern!
Och wer ich nor dehom gebliewe,
denn es werd bloß sou zum üwe
widder mol a Arweit g’schriewe!
Netwahr! Gell! Ihr mißt verstehn,
sou konn des net weidergehn!

Man hat deshalb mit Bedacht,
die zweite Stunde angebracht,
denn die Staatenbürgerstunde
is für uns ne Schläferstunde.
Doch ob mer hinne pennt versteckt,
die Nas in annern Bücher steckt
immer werd mer uffgeschreckt!
Netwahr! Gell! Ihr mißt verstehn,
sou konn des net weidergehn!

Dritt Stund Englisch, anoch dess,
unn dezu noch denn Macbeth.
Domit kimmt mer garnet weit,
wonn mer denn net vorbereit;
Konn mer iwwersetze mo,
kimmt mer b’stimmt beim Läse dro.
Is es awer umgekehrt,
is es gonz b’stimmt a nix Wert!
Netwahr! Gell! Ihr mißt verstehn,
sou konn des net weidergehn!

Endlich is es großi Paus,
unn mer konn in’s Freie naus.
Wie ich awwer en Schnaiball mach,
schläicht de Steinert widder Krach:
Herd mer uff mit denne Bosse,
de Chef un ich - mer hawwe b’schlosse,
ab jetzt do werd dess soin gelosse.
Netwahr! Gell! Ihr mißt verstehn,
sou konn des net weidergehn!

In de Relistund dodruff
helle sich die Miene uff,
denn mancher demm die net gefällt
der hot sich ofach abgemeldt.
Unn jeder der dess sou gemacht
hot seither drunne in 08
die Stund beim Kaddespiel verbracht.
Also netwahr! Gell! Ich moin,
dess - dess kennt noch mäi sou soin!!

Samstag, 4. August 2012

Erinnerungen anderer Schueler


In Stayfriends.de gibt es eine “Schulpinnwand”, wo einige (meistens juengere) Schueler Erinnerungen and unsere Lehrer eingefuegt haben. Ich fand einige davon belustigend und habe sie hier zusammengestellt (mit ein paar Kommentaren von mir in Klammern):

  • Jakob Dingeldein (betrieb auch Sägewerk) (und was sonst noch alles – ich warte auf eine Liste vom Volker! HB).
  • Hermann Studt (leicht zischende Aussprache) (Der Studt kannte alle – ALLE – Pflanzen, die ihm Schueler bei einer Wanderung brachten, beim Namen. Das gab mir grosse Furcht fuer die Zukunft – denn mein Hirn, das wusste ich, konnte unmoeglich soviel Informationen speichern. Spaeter habe ich gelernt, dass man nicht alles wissen muss – man muss nur so tun, als wuesste man es!. HB).
  • Dr. Albach (seine Leibspeise war die Haut vom Schokoladenpudding) (Sein liebstes Obst war die Ananas – jedesmal, wenn ich Ananas esse, denke ich an ihn! Irgendwie konnte ich mit dem Albach nicht so recht – was ich immer bedauerte, weil doch Chemie mein Lieblingsfach wurde. Sein Sohn war allerdings ein guter Freund im Turnverein. HB).
  • Herr Ruppert (Klaviervirtuose, besonders gerechter Lehrer) (Ja, der Willi war ein toller Musiker...er war in der B – und es ist toll, dass er spaeter Direktor am Gymnasium wurde. HB).
  • Erich Hohmann (hat bei besonderen Leistungen Tafel Schokolade an Schüler verschenkt) (Ich bekam nie eine – warum nicht? Wer bekam welche?? HB).
  • Martin Steiger (hat immer gefragt: bin ich ein guter Lehrer?) (Ich hatte nur eine 3 beim Daabsche, aber das war meine eigene Schuld. HB).
  • Herr Becher (wurden sehr viel die kleinen roten Spicker verwendet--und ich glaube, er wußte es) (Ich hatte nie Unterricht bei ihm. HB).
  • Frau Hotzel (tolle Frau, oft von Ihren Reisen erzählt) (Und sie hatte versucht, uns etwas von der Sexualitaet beizubringen...siehe anderswo. HB).
  • Herr Neundlinger (typischer Künstler) (Naja, heutzutage haette der Professor vielleicht mit uns Marihuana geraucht...anstatt uns mit Rotwein vollzutanken. HB).
  • Herr Daum (begnadeter Lehrer, kam glaube ich von der Volksschule Würzberg) (keine Ahnung. HB).
  • Herr von Hamm (Schöngeist) (Interessant war, dass er der einzige war, der meines Wissens Tonaufnahmen auf einem Draht gemacht hatte – habe sowas nie anderswo gesehen. An der THD hatte ich dann den Prof. Schoenemann in Technische Chemie (ein Typ. der auch fragen haette koennen “Bin ich ein guter Lehrer?”), und dem wurde nachgesagt, dass er Miterfinder des Tonbands bei BASF gewesen war. HB).
  • Herr Köhler (alte Garde, bester Deutschlehrer) (Er hatte keine Eigenarten, ueber die man sich lustig machen konnte – aber er war uns in der B drei Jahre lang ein guter Klassenlehrer. HB).
  • Herr Bassner (Doppelgänger von Lyndon B. Johnson) (Sorry kenne ihn nicht. HB).
  • Dingeldey`s Jakob im Physikunterricht 11. Klasse: " Huch, lauter Weibsleit, die krische all e fünf. Die kenne ihr Kartoffelsupp a noch mit ner Fünf koche.
  • Wer erinnert sich an Herrn Becher, den Latein - Lehrer, Kettenraucher, der immer Reste des Zigarettenpapiers seine selbstgedrehten an den Lippen kleben hatte.........und bei dem Werner Schwab sich manchmal im Luftschacht versteckte, weil er so klein war. (Hatte nie bei ihm Unterricht. HB).

Montag, 23. Juli 2012

Schatzsuche bei "stayfriends.de"

Ich bin der Meinung, dass das Durchsuchen dieser Webseite zu vielen Entdeckungen fuehren kann, die als Erinnerungen an unsere Schulzeit sich als sehr unterhaltend und belustigend erweisen koennen. Z.B. erwaehnte der Hubert, dass da ein Juergen Schmidt folgendes geschrieben hat


Kann sich jemand an Frau Hotzel oder an Lilli Seibold erinnern? Lilli Seibold sagte immer anstatt Zoo: Zo o, es hiess dann auch zo o logischer Garten, und Schina ging bei ihr gar nicht, das hiess Kina! 
Wer erinnert sich an Herrn Becher, den Latein - Lehrer, Kettenraucher, der immer Reste des Zigarettenpapiers seiner Selbstgedrehten an den Lippen kleben hatte.........und bei dem Werner Schwab sich manchmal im Luftschacht versteckte weil er so klein war......


Und das erinnerte mich an den Lehrer Becher, bei dem ich nie Unterricht hatte, aber dessen grosse Statur mir sofort for Augen stand. Und dann der Name Hotzel: Ja, die Frau gab glaube ich Biologie-Unterricht und versuchte, uns mit etwas gedaempfter Stimme in die wunderbare Welt des Sexualwesens einzufuehren. Der Lewerenz, der diese Einfuehrung bereits selbststaendig in Angriff genommen hatte, stellte dann technische Fragen, bei denen die arme Hotzel eine leichte Aenderung in ihrem Hautton zeigte und ihre Brille laufend zurechtruecken musste. Sie setzte sich auch vor uns auf die fordere Schulbank - und der Lewerenz wechselte darauf seinen Sitz von der Seite in die Mittelreihe, damit er eine bessere Sicht hatte.

Und der tiefstimmige Herr Hotzel, der hatte auf mich einen besonderen, im Ende positiven Einfluss: Zunaechst war er ein Typ vor dem ich einfach Angst hatte, weil sein Blick mir direkt in die Seele ging, wo er sofort erkennen konnte, dass ich viel Unsinn im Sinn hatte, und ich musste alle Gedanken an Schulstreiche unterdruecken. In Biologie kontrollierte er dann immer unser Schulhefte und sah somit, dass in meinem eine schreckliche, liederliche Unordnung herrschte. Er veranlasste mich dann (wie, das weiss ich nicht mehr), eine drastische Aenderung vorzunehmen, die selbst einem ungeschulten Auge erkennbar war: Meine Zeichnung einer Kornaehre war gestochen, der nebenstehende Text war sauber geschrieben und inhaltlich klar und instruktiv: Ich wurde von einem Tag zum anderen ein ordentlicher und gewissenhafter Schueler in Biologie. Ich glaube, er lehrte auch Erdkunde.

Hotzel kam aus dem Ruhrland, und ich weiss, dass er einen Schueler in der A (an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann) beruflich beeinflusste und ihn animierte, in einer der Kohlenmienen zu arbeiten. Der arme Schueler!

Ich glaube, der Hotzel fand seine Frau bei uns in der Schule! Und als wir mal eine enorme Hitzeperiode in Michelstadt hatten, da sehe ich ihn noch vor mir und hoere seine Stimme, als er erklaerte, dass der Trick, solch eine Hitzeperiode ueberleben zu koennen, darin bestand, eine Tasse heissen und schwarzen Kaffe zu trinken: Vielleicht war das mein Anstoss, Pharmakologe zu werden? Beiderzeits unbewusst vielleicht!

Vielen Dank, Juergen Schmidt, mir diese Erinnerungen zu bringen!

Sonntag, 22. Juli 2012

Abitur-Klassenfoto - kopiert von www.stayfriends.de


Hier ist ein guter Hirntest: Versucht mal alle Namen innerhalb von 2 Minuten zu nennen: Ich machte es gerade, und bei drei Schuelern faellt mir im Moment nicht der Nachname ein: Also: meine Note: -3
Bei -24 schlage ich vor, einen Neurologen zu konsultieren. Bei -25 (d.h. eigener Name vergessen), da ist das nicht noetig und waere rausgeschmissenes Geld. 
Halt mal - habe ich richtig gezaehlt - es sind 25 Leute auf dem Foto??
(Uebrigens - sind die Roecke nicht etwas zu lang? Naja, zur Kompensation ist eine der Hosen dafuer etwas kurz!)
HP

Ehemalige Schueler finden!

Der Hubert hat mir folgendes geschrieben:

"....es gibt eine Internet-Adresse www.stayfriends.de . Dort kann man sich anmelden und bekommt alle möglichen Nachrichten von ehemaligen Mitschülern. Einen Beitrag von Jürgen Schmidt (ich vermute das ist der Joggo aus der Parallelklase) findest Du im Anhang. Dabei fiel mir ein, dass es bei uns auch einmal eine solche Situation gab wo sich einer im Luftschacht versteckt hat. An mehr Details kann ich mich leider nicht erinnern. Du Vielleicht?..."


Ja, diese Webseite ist ganz interessant und beinhaltet Daten von allen Schulen im Land! Leider muss man - wenn man alle Daten angehen will - monatlich 2 Euro zahlen, und das addiert sich schnell. Ich habe mich mal eingetragen - mal sehen, was kommt. Hatten wir mal einen Luftschacht-Versteckler?? Keine Ahnung, aber ich hoffe, der steckt nicht mehr drin!

Das nachfolgende Klassenbild have ich uebrigens von der Stay-friends-Webseite kopiert.

So long, HP

Freitag, 6. Juli 2012

Mehr "Einfach herrlich"

Mop: Das war ein schoener Beitrag - mit "Einfach herrlich". Das animiert mich, nun ein paar aehnliche Erinnerungen aufzuwaermen - Dir wird der Speichel beim Lesen im Mund zusammen- bzw. ueberlaufen!

Erster Kaugummi
Ja, die Amis brachten uns einige Sachen, die bei uns entweder Mangelware oder Neuzeug waren. Wie Kaugummi! In Weiten-Gesaess da war ein Junge, der kriegsgeschaedigt war, denn er hatte mal eine Brandbombe aufgegriffen und sich dabei ordentlich verbrannt - inklusive im Gesicht. Es machte ihn nicht ansehnlich. Zusaetzlich kam er aus einer der aermsten (aber kinderreichen) Familie und damit aus einem der aeltesten Kleinhaeuser im Dorf - und sein Vater hatte nur einen Arm und war wahrscheinlich auch ein Kriiegsopfer. Der Junge - seinen Namen habe ich vergessen - wurde vonseiten seiner Mitschueler einigermassen geduldet, war aber auch oft das Opfer von Haenseleien und sicher auch Raufereien. Aber eines Tages da wurde er zum begehrtesten aller Doerfler, und ich war voll mit dabei: Er hatte naemlich irgendwo einen Kaugummi beschafft, und das machte ihn zum besten Freund aller: Er liess uns alle an dem Kaugummi teilhaben, und jeder der zehn oder so Jungen durfte ihn eine Minnute lang kauen - und der Geschmack liegt mir heute noch auf der Zunge, obwohl zur Zeit, wo ich dran war, das Pfefferminz und der Zucker schon weggelutscht waren...EINFACH HERRLICH!

Worscht und Weck
An der Ecke gegenueber vom Kaufhaus Werle war ein Sammelplatz, wo man den Verkehr (d.h. die Maedchen) beobachten konnte und wo ich mich oft auf dem Fahrrad etwas erholte, bevor der lange Treck nach Weiten-Gesaess begonnen wurde. Dort gabe es auch mal eine Baeckerei (spaeter einen Photoladen) und ganz in der Naehe auch eine Metzgerei. Wenn ich in der seltenen Situation war, ein paar Pfennige in der Tasche zu haben (verdient bei Nachhilfestunden und normalerweise zuhause abzugeben fuer eine Spardose, erlaubte ich mir manchmal einen herrlichen kulinarischen Luxus in Form eines Wecks mit einem Viertel Leberwurst! Mensch, das schmeckte gut und war eine wunderbare Abwechslung von der ueblichen Griebenschmalzstulle. EINFACH HERRLICH.
(Noch heute schmeckt mir das jedesmal einfach herlich!)

Eigentor
Der Mop war ja einer der engagiertesten Fussballer und sah sich, glaube ich, als der flinkste Torwart in Suedhessen. Wir spielten auf einem Platz in der Naehe der spaeteren kleinen Turnhalle des TSV Michelstadt, und der Mop beschwerte sich laufend auf seiner Seite darueber, dass wir keine Tore schiessen konnten. Uns war das schliesslich genug, und somit beschlossen wir, endlich ein Tor zu schiessen – and zwar ein Eigentor. Ich erinnere mich nicht, ob ich es schoss oder ein anderer Mitspieler, aber ich erinnere mich gut daran dass der Mop nie so verwundert geguckt hatte!
Einfach herrlich!

Bluna, die beste aller Limonaden
Als ich 16 war begann der Ernst des Lebens: ich musste mir einen Job fuer die Sommerferien verschaffen. Zu anderen Ferienzeiten hatte ich schon regelmaessig auf dem Hof in Weiten-Gesaess unter der Hand mitgearbeitet, aber diesmal war es nicht fuer die Familie sondern eine richtiger Job mit Steurkarte und allem. Es war nicht schwer, eine Hilfsarbeiter Stelle zu finden, denn eine Baufirma suchte da gerade nach Arbeitern und Handwerkern fuer ein grosses Bauprojekt hinter dem Hainhaus: sie bauten ein Munitionslager fuer die Amis, mt viel Strassenarbeiten und kleinen Lagerhaeusern zur Munitionslagerung im dichten Wald. Leider waren es fast 2 Stunden zu Fuss oder eine gute Stunde mit dem Fahrrad ueber Eulbach und die Vielbrunner Strasse. Einmal war ich so muede morgens, dass ich am Aufgeben war – ich legte mich im Wald neben meinem Fahrrad hin und beschloss zu schlafen! Aber nach ein paar Minuten bekam ich einen zweiten Wind und machte weiter und kam rechtzeitig zur Arbeit – ich musste da mit Pickel und Schaufel beim Angraben von Wurtzelstoecken helfen, und die wurden dann rausgesprengt. Und dann kam eine grosser Tag fuer mich – der erste Zahltag mit Lohntuete (ich bekam etwa 80 Pfennig pro Stunde!) und von diesem ersten Erloess konnte ich mir endlich eine Bluna-Limonade bei der Kantine kaufen, und das war ein Hochgenuss, den ich mit Worten ueberhaupt nicht beschreiben kann – “Orgasmus” waere dafuer eine schwacher Versuch! Noch heute ist fuer mich Bluna, in der braunen gerippten kegelfoermigen Flasche, die beste Limonade der Welt (obwohl ich inzwischen die vom Deutschen Brauhaus in St. Vincent, in der Karibik, hergestellten “Bitter Lemon” und “Fruit Cocktail” Limonaden fast genauso schaetze.)
Aber auf jeden Fall: Bluna - einfach herrlich!

HPB

Montag, 11. Juni 2012

Einfach Herrlich!


Die heutige Jugend hat grosse Erwartungen vom Leben und kann sich auch nur über materielle
Geschenke freuen. Aber das auch nur für eine kurze Zeit. Meine Generation ist während der
Kriegs- und Nachkriegszeit gross geworden, und wir mussten mit Wenigem auskommen. Und
trotzdem waren wir zufrieden und freuten uns über kleine Ereignisse und Geschenke. Folgend
sind einige Dinge die mir damals, wie auch heute noch, Freude bereiteten.


Der Duft von frischgebackenem Brot
An der Ecke Hammerweg und Neutorstrasse war eine Bäckerei. Sie ist heute nicht mehr da. Jeden
Morgen auf meinem Weg zum Gymnasium musste ich dort vorbeigehen. Der Backofen war im Hof. Ich konnte schon von weitem riechen, wenn das Brot aus dem Ofen kam. Dieses Aroma ist himmlisch und zugleich etwas schmerzhaft, zumal auf einen nüchteren Magen. Brotduft ist berauschender als der Duft von Chanel 5, Benzin, Grillfleisch oder der Geruch von dem Inneren eines neuen Autos. Auch noch heute, wenn mir das Aroma von frisch gebackenem Brot oder Kuchen in die Nase steigt, läuft mir der Speichel im Mund zusammen.
Einfach Herrlich !


Die erste Tafel Ami Schokolade
Im Herbst 1945, hatten wir keine Schule. Die Amis, so nannten wir die Amerikaner damals, hatten die Stadtschule als Kaserne beschlagnahmt. Vielleicht als Wiedergutmachung, veranstalteten die Soldaten ein Sportfest im Waldstadium für deutsche Kinder und Jugendliche.im Sommer 1946. Baseball interessierte mich nicht. Boxen war schon eher etwas. Mein Gegner war Bertel Muth, der Cousin von Hildrud Heusel (née Muth), die verstorbene Wirtin vom Wilden Mann. Es gab nur eine Runde, dann hatten unsere ausgemerkelten Körper keine Kraft mehr. Der Kampf endete unentschieden. Jeder bekam einen Riegel Ami Schokolade. Wir setzten uns erschöpft ins Gras und genossen unsere Schokolade.
Einfach Herrlich!


Das Wunder von Bern erleben auf einem Bein
Im Jahr 1954 war Hochstimmung in Deutschland. Es war das erste Mal, dass Deutschland nach dem Krieg wieder an der Fussballweltmeisterschaft teilnehmen durfte. West-Deutschland hatte sich nicht nur qualifiziert, sondern war sogar im Endspiel gegen Ungarn. Das Endspiel war am 4. Juli in Bern.
Gegen Ungarn hatte Deutschland absolut keine Chance. So hiess es in allen Zeitungen. Schon in der
Vorrunde, Ungarn und Deutschland waren in derselben Gruppe, hatten die Magyaren die Teutonen
mit 8 zu 3 Toren überrollt. Ich musste das Spiel unbedingt sehen. Die einzige Möglichkeit war die
Bahnhofsgaststätte. Dort gab es einen Fernsehapparat.. 
Ich ging frühzeitig hin, aber der Saal war schon knackend voll. Ich fand noch einen “Stehplatz” auf einem Heizkörper in der Ecke. Die Sicht zum Fernseher, über alle Köpfe hinweg, war  ausgezeichnet. Leider hatte ich nur mit einem Fuss Platz auf der Heizung. So stand ich da auf einem Bein, wie ein Maasai Krieger, mich am Wasserrohr festhaltend, für das ganze Spiel. Nach sechs Minuten schoss Ferenc Puskas das erste Tor. Zwei Minuten später kam das zweite Tor durch Voltan Czibor. Max Morlock und Helmut Rahn schafften den Ausgleich noch vor der Pause. Sechs Minuten vor dem Abpfiff kam das goldene Tor von Helmut Rahn. Der Lärm im Saal war ohrenbetäubend. Deutschland war Weltmeister.
Einfach Herrlich! 
Von Mop

Montag, 28. Mai 2012

Die (komplizierte) deutsche Sprache


Hallo Leute:

Es stoert mich immer etwas wenn ich ueber “das Blog” schreibe, denn irgendwie kommt mir immer “der Blog” richtiger vor, wobei ich mir bewusst bin, dass es sogar “die Blog” heissen sollte, denn es handelt sich ja da um eine “Kurz-Webseite”. In meiner Verzweiflung habe ich mich an unseren geschaetzten alten Altphilologen Heinz-Otto gewendet und um Belehrung gebeten. Hier is was er schreibt:

Der “alte Altphilologe” wendet sich mit Grausen ab, denn er hat etwas gegen die Amerikanisierung der deutschen Sprache.

  • Leider wird zusammen mit den von amerikanischen Wirtschaftsinteressen gesteuerten Modespielzeugen auch bei uns von einer kritiklosen Jugend jede dieser dafür von Werbeagenturen erfundenen neuen Bezeichnungen sofort übernommen, ohne zu überlegen, wie man dafür in unserer Muttersprache sagen könnte. Was für ein kultureller Niedergang (oder sollte ich sagen “O tempora, o mores”?) Die Franzosen sind da sehr viel kritischer!
  •  
  • Bei all ihren Vorzügen haben ja die Bewohner eines Teils von Nordamerika, die sich voller Anmaßung als “Amerikaner” bezeichnen, in den vergangenen 300 Jahren bisher noch nicht durch grosse kulturelle Leistungen geglänzt. Their only culture has always been agriculture.
  •  
  • Aber nun zu Deiner Frage: Der Duden sagt “das Blog”, erkennt aber als Nebenform auch “der Blog” an. Nur als Femininum geht es nicht.

Ja, wenn's der Duden so will, da kann man voerst nichts machen. Bleiben wir bei “das Blog”. Die Antwort vom HO war ja ansonsten schoen geladen – und ich habe beistimmend geschmunzelt. Vielleicht wollen einige von Euch dabei helfen, eine Verdeutschung fuer “Blog” zu erfinden (damit ein Auslaender nicht weiss worums geht): Also, wie waers mit dem vollen Wort “Kurz-Webseite”, abgekuerzt (duerfen wir das, Heinz-Otto?) Kweb oder Kwebse? Ach nein – das “Web” ist ja nicht deutsch. Also dann: Kurz-Internetzseite, bzw. Kints oder Kintse? Wer hat eine bessere Idee?

Uebrigens: Warum gaehnen die Auslaender, wenn sie Deutsch lesen oder hoeren? Antworte unter "Kommentar"!
HPB

Freitag, 11. Mai 2012

Sommerabendliche Reminiszenzen


Es war ein warmer Sommerabend - ein Gartenfest bei Freunden, in einem kleinen 0rt - ein bißchen weit weg von Michelstadt - Gespräche mit den Gästen - man sieht sich zum ersten Mal - über dies und das - über die breite Palette mehr oder weniger interessanter Alltäglichkeiten - über Berufliches: "Ja,nach meiner Schulzeit in Michelstadt...“ - "Ach, wo liegt das denn?"
Da löst sich einer aus einer Gruppe, kommt herüber: "Michelstadt im 0denwald, dort habe ich Abitur gemacht!" Dann wird das  Gespräch zum Dialog zwischen uns beiden: Der Garten wird zum Schulhof, die schöne helle Villa zum alten grauen Haus - die anwesenden Damen werden zu Mädchen in der Pause auf dem Schulhof, 1a, sie gehen in der einen, wir in der anderen Richtung um das Schulgebäude - einige sind sehr hübsch – Pennälerliebe! Namen tauchen auf: Albach, Becher, Götz, Hallstein – gemeinsame Lehrer - und: "Können Sie sich noch an den erinnern?" Natürlich, der Kampf mit dem Lehrstoff, Erlebnisse,  unvergessen, und mancher weltenstürzende Satz: "Wirth, ich habe dich immer für einen  ordentlichen Jungen gehalten, aber...".  
Böse Buben werden bestraft, die ganze Klasse bekommt das Consilium abeundi! Oder: "Wirth, was machst du eigentlich hier in der Schule, sage deinem Vater, das Land braucht Maurer!" Schülerexistenz im Klassenzimmer: "Wenn es knallt, ist es Knallgas!  Wo liegt Uluwumba? Wer hat den Globus versteckt? Bauer, du bist ein Flapsch! Die Mädchen kriegen alle eine Drei und sind still, die verstehen eh nichts von Physik! Heute kommen alle Hinteren nach vorne, die Vorderen gehen nach hinten!"
Blättern im Notenbuch: "Abbe! Nein, fangen wir heute hinten an im Alphabet! Wirth: Wie war das mit dem Antonius? " „Antonius war ein ehrenwerter Mann und die alten Römer..." "0uatsch, die Römer waren auch mal jung!"
Mein  Gegenüber weiß viele Geschichten vom Leben im grauen Haus und drumherum. Wir lachen viel an diesem Abend – weinselige Heiterkeit, versunken in der Erinnerung. Nein, es ist keine Feuerzangenbowle dort auf dem Tisch: Es spiegeln sich flackernde Kerzenflammen in Gläsern und Wein! Wir sind uns einig: Wir haben viel gelernt in dem alten grauen Haus, das wir haßten und liebten zugleich - eine Schülerpresse? Vielleicht, aber gut für uns, gut für unsere Zukunft - wir profitieren noch heute davon! Warum? Liegt es an unseren Lehrern, waren sie bessere Pädagogen? Viele verdienen ein ehrendes Andenken in Dankbarkeit. Wir sind uns einig, wir beiden ehemaligen Schüler: Es war eine schöne und wertvolle Zeit damals für uns, und es ist ein  gelungenes Fest - heute dieses Gartenfest. "Demnächst feiern wir vierzigjähriges Abitur in Michelstadt ..." Mein Gegenüber wirkt plötzlich etwas traurig. "Das haben wir leider nicht gemacht..." 
Naja, wir waren ja schließlich die "Magnatenklasse" und hatten das Consilium abeundi!

Harald Wirth

Donnerstag, 10. Mai 2012

Mein neuer Sportversuch

Um ein Beispiel dafuer zu setzen, dass man in einem Blogeintrag auch ein Video inkorporieren kann, dachte ich mir, ich zeige Euch mal meinen mislungenen Versuch mit Golf anzufangen...das war im letzten Sommer. 



Keine Sorge - nach Monaten mit Behandlung und intensiver Physiotherapie bin ich wieder gut im Schuss (= das waere ein sogn. "Pun" - wie nennt man das auf deutsch??).

HP

Blog Management-Kommentare


Hallo Alle:

  • Unser Blog hat nur drei “eingeschriebene” Mitglieder, und das ist mir etwas armselig: Bitte schaut mal auf der rechten Seitenleiste rein, da sollten sich doch alle freudig registrieren (mit oder ohne Foto), und weiter unten besteht auch die Moeglichkeit seine eMail-Adresse einzutragen, denn dann wird man benachrichtigt, wenn was neues kommt. Unter "Kommentare" kann man auch seine eMail-Adresse registrieren, und dann kommen Benachrichtigungen, wenn neue Kommentare erscheinen
  • Manche haben mir per eMail den einen oder anderen Kommentar geschickt – aber solche Kommentare sollten Beitraege sein, die Ihr unter “Kommentare” direkt unterhalb eines jeden Blogs zufuegen koennt! Dann koennen alle es gleich sehen und lesen und darauf reagieren.
  • Ich hoffe immer noch, dass zusaetzlich zu Euren Beitraegen ich auch etliche alte Fotos von allen bekomme. Wir hatten ein paar nette Klassenfotos in der alten Webseite – aber nach meinem vielen Umherreisen habe ich entsprechende originale Kopien wer weiss wo, nur nicht hier in meiner gegenwaertigen Bleibe in Vancouver.
  • Und was Fotos angeht - es hat doch jeder heute eine Digitalkamera oder sogar eine Videokamera - und es duerfen natuerlich auch Aufnahmen von Euch und Euren Familien von heute in das Blog gestellt werden!
  • Letzter Punkt: Habt Ihr die Adresse des Blogs inzwichen an Eure Kinder und Enkel weitergeleitet? Das ist doch ein Zweck des Blogs – und es wuerde mich ueberraschen, wenn das fuer dieselben nicht von Interesse sein sollte. Ich wueder sogar hoffen und erwarten, dass deren Reaktionen darauf Euch interessieren sollten – und vielleicht bekommen wir von denen ein Paar nette Kommentare fuer das Blog. Ist jemand dagegen oder haelt das fuer Unsinn? Lasst es mich doch ruhig wissen.... Uebrigens: Die sollten sich natuerlich auch als Mitglieder und fuer Benachrichtigungen eintragen...
Zur Auflockerung unten ein Foto von einem der ersten warmen Fruehlingstage gestern hier in Vancouver..Rick Baer am Ball....den der verzweifelte Spieler rechts aufgeben musste.

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Mittwoch, 9. Mai 2012

Damals (1973) und heute (2009): Irgendwo have ich diese Szenarios schon mal gesehen - aber nun schickte mir mein Freund Rolf eine pdf-Datei. Leider kann man (so weit ich sehe) diese nicht direkt in das Blog einfuegen. Somit habe ich in meine Trick-Kiste gegriffen und fuege hiermit "Screenshots" (aud deutsch Bildschirmschuesse? Auweija!) ein, die hoffentlich gut lesbar sind. Es handelt sich also darum, was wir frueher mal taten oder erlebten und wie das heute vonseiten des Sysems gehandbabt wuerde (ich habe ja schon mal im Blog ueber unseren Neundlinger da was angedeutet - denn ich bin ja inzwischen auch schon entsprechend sensibilisiert)!

Ich habe die Szenarien etwas geaendert um sie unserer Klasse gerecht zu machen - konnte aber in der pdf-Datei die entsprechenden Namensaenderungen nicht einfuegen. Das stoert hoffentlich nicht. Was Urheberrecht angeht, da riskiere ich meinen Hals - ich habe natuerlich keine Ahnung wo der Originalschrieb herkommt - aber wenn ich es rausfinde werde ich retroaktiv um Genehmigung bitten.

Szenario 1: Die Angelika hat stolz ihr neues Taschenmesser in die Schule gebracht:


Szenario 2: Der Wirth und die Feigk raufen sich nach der Schule:


Szenario 3: Der Muehlhaeuser sitzt nicht still und stoert den Unterricht laufend mit seinem Gequatsche:



Szenario 4: Der Messer schlaegt zuhause beim Spielen eine Fensterscheibe ein und bekommt von seinem Vater eine Ohrfeige:


Szenario 5: Ahmed Oezil hat Schierigkeiten mit dem Unterricht wegen mangelnder Deutschkenntnisse und bleibt in der Untertertia schliesslich sitzen.


Szenarion 6:  Der Spengler wirft einen seit Sylvester aufbewahrten Feuerwerkskoerper in einen grossen Ameisenhaufen.


Szenario 7: Der Weimar verletzt sich in der Sportstunde am Knie. Der Lehrer Busch kommt sofort und trocknet seine Traenen, klebt ein Pflaster auf die Wunde, setzt sich zu ihm ein paar Minuten hin und troested ihn waherend er seinen Arm um ihn legt.


Und hier noch ein von mir frei erfundes Szenario 10:  Der Baer plaziert drei Stecknadeln in den Stuhl des Englischlehrers:

1973: Der Baer bekommt das Consilium abeundi und hat im folgenden Jahr zum ersten Mal eine Eins in Betragen, entwickelt sich zu einem Musterschueler und bekommt spaeter den Nobelpreis in Chemie.

2009: Der Schueler wird vom lokalen Polizeidiener in Gewahrsam genommen und waehrend der Vernehmung zusammengeschlagen, weil er sich weigert seine Verbindungen zu Al Quaeda preiszugeben. Nach langjaehriger psychiatrischer Betreuung wird er schliesslich auf freien Fuss gesetzt, darf sich aber nicht in Naehe von Schulen aufhalten. Er findet Teilarbeit bei einer Wohlfahrtsorganization.

Der Lehrer musss sich einem Blutest unterziehen. Es stellt sich heraus, dass er HIV positiv ist. Darauf wird das gesamte Schulzimmer desinfiziert und allle Toilettensitze werden auf 
und alle Schuler werden getestet und werden ueber HIV Transmission in einem 1-woechigen Seminar belehrt. 
Die Schule verbietet die Benutzung von Stecknadeln innerhalb des Schulbereichs, installiert metalldetektoren am Eingang und wechselt alle Holzstuehle gegen Stahlmoebel aus.

ENDE


Samstag, 5. Mai 2012

How R U 2Day?

Seit meiner Auswanderung nach Kanada musste ich von Zeit zu Zeit ueber meinen eigenen Schatten springen und einsehen, dass ich nicht gegen Vorurteil und Besserwissen gefeit war oder bin. Ich glaube, die Deutschen sind allgemein etwas ueberhebliche Besserwisser, oder muss ich diese Voreingenommenheit auch noch ueberkommen? Unsere Erziehung war vielleicht etwas zu strikt, zu ueberheblich, nicht tolerant genug. Oder ich habe halt so darauf reagiert.
Egal – ich will hier nur ein kleines Beispiel erwaehnen, naemlich das der englischen Sprache und Grammatik. Obwohl ich natuerlich mein Leben lang sprachlich (Akzent!) behindert war (und bleiben werde), wusste ich mehr ueber englische Grammatic als die meistens meiner kanadischen Mitbuerger und korrigierte sie oft, nicht zuletzt meine eigenen Kinder. Die englische Sprache ist natuerlich dominant in der Welt – was erstaunlich ist, da die Phonetic, das Buchstabieren und die fehlende Praezision bezueglich der Faelle, Deklinationen, Konjugationen usw. einen dazu zwingen klare Beschreibungen und Ausdruecke nur so zu erreichen, indem man kurze Saetze schreibt und und lange Erklaerungen und Wiederholungen benuetzt. Ein Satz mit mehr als zwei Kommas oder mehr als einem Nebensatz ist fuer die meisten unverstaendlich, es sei denn die Kommas sind Teil einer Aufzaehlung, wobei dann vor dem letzten „and“ meistens auch noch ein Komma steht, obwohl nach meiner alte Regel dort keins hingehoert. (Ich hoffe, dass in diesem deutschen Schrieb die meisten Kommas richtig gesetzt sind und nur wenige fehlen...man wird ja auch aelter.) Mein langjaehriger Dekan macht mich mit seinen Schreiben immer sehr nervoes, weil er in jedem zweiten Satz Ausdruecke und Zusaetze in Klammern zufuegte, was es mir unmoeglich machte, sie fliessend zu lesen und zu verstehen.
So, was veranlasst mich, hierueber zu schreiben? Weil ich gerade eine interessante Radiosendung hoerte, in der Sprachwissenschaftlerin Ann Trubek aus USA interviewed wurde und interessante Analysen und Vorschlaege praesentierte. Eine wesentlicher Einfluss auf die Sprache, was besonders die englische Sprache bezueglich der Beziehung zwischen Rechtschreibung und Phonetik betrifft, ist der ungeheure Druck, der sich aus der Benutzung der Handys und Smartphones ergibt – und dieser Druck kommt von unten, d.h. den Jugendlichen aller Intelligenzgrade und nicht von den Englischlehreren oder –professoren.  Sie sagte sogar, dass die Schlauen und Liberalen, die allgemein fortschrittliche Ideen und Gedanken formulieren koennen, unglaublich konservativ sind, wenn es um Sprache geht. Sie schlaegt Toleranz und sinnvolle Aenderungen vor bezueglich den sinnlos  erscheinenden phonetischen und rechtschreiberlichen Problemen im Englischen.
Ich habe seit meinen ersten Jahren im Ausland, wo Schreibmaschinen keinen Buchstaben s-zet oder Umlaute hatten, bezueglich der deutschen Rechtschreibung meine eigenen Aenderungen  kurzerhand adoptiert, sodass ich mich von dem Druck befreien konnte, mir darueber Gedanken machen zu muessen!
Hier ist das Trubek-Interview, und vielleicht interessiert es den einen oder andern der Magnaten: Da ist natuerlich der Text, und zusaetzlich ist weiter unten der „sound track“ (deutsch „Tonstreifen“ oder sowas?), wo man schoen zuhoeren kann.
Schluss fuer heute – c u l8r (=see you later)

HP

PS: 
(1)  Meine Sekretaerin tippte mal mein Diktat so: “....using tissues from k9 sources” – ehrlich! 
(2) Fred: Du schlugst vor, dass wir uns mit Fragen der Zukunft befassen sollten: Also, ich habe vor, meine atavistischen, am Gymnasium Michelstadt intruierten (ist das ein Wort??) Vorurteile weiterhin abzubauen!

Freitag, 4. Mai 2012

Einer, der das Bravsein als noetiges Motto hatte:

Fred schrieb mir gestern, als Antwort auf meine Einladung einen Beitrag zum Blog zusammenzuschreiben - und weil er nicht zweimal das gleiche schreiben moechte, erlaubte er mir nun, das ganze hier direkt zu praesentieren:

Lieber HP,
ich habe mit Interesse im Magnatenblog gelesen. Aber ich als electronic-immigrant habe da so gewisse Schwierigkeiten bei der Nutzung des PC. Ich wüsste gar nicht wie man das bewerkstelligt einen solchen blog (was heißt das eigentlich?) mit Nachrichten zu füttern. Meinen PC nutze ich bisher nur als Schreibmaschine, Daten und Bilderspeicher, Nachrichtensystem, manchmal als Lexikon. Und wenn ich gar nicht zurechtkomme , hilft mir mein Nachbar vom bayerischen Rundfunk.
Ich erinnere mich gerne an unsere Klassenmitglieder denen ich mich nahezu verwandtschaftlich verbunden fühle, aber an die Schule selbst werde ich nicht so gerne erinnert. Es gab da einige Lehrer , die habe ich wegen ihrer menschlichen Qualitäten sehr geschätzt, wie z.B. den Franz Neundlinger, den Herrn v.Hamm, den Wolfram Becher, den Friedrich Mösinger und den Dr. Albach wegen seines Sarkasmus. Weniger mögen habe ich den verklemmten J.Dingeldey. Die Abneigung wurde dann auch noch gegenseitig als ich entgegen seinen Erwartungen im Abi in Mathe eine 1 geschrieben habe und damit seine Beurteilung in Frage gestellt habe. Ich empfand die Schule immer als weltfremd und wirklichkeitsfern. Ich war ein mittelmäßiger und dazu noch ein fauler Schüler, eine ungünstige Kombination. Aber das änderte sich immer sofort, wenn man mit dem Lernstoff etwas Praktisches anfangen konnte, z.B. mit der sphärischen Trigonometrie, oder mit Maximum-Minimum-Berechnungen. Das hat sich dann auch während meines Studiums bestätigt: ich habe kein Examen unter 1 absolviert !
Du fragst warum ich kein Concilium abeundi bekommen habe. Das ist ganz einfach : als Schüler mit nur mäßigem Notendurchschnitt und ohne auffällige Begabungen musste ich angepasst sein um meine Schullaufbahn mit dem Ziel Abitur beenden zu können. Wie Du weißt ist mein Vater früh verstorben und kriegsbedingt hatten wir alles verloren, meine Mutter bekam 120,- Mark Rente im Monat (aber erst 2 Jahre nach dem Tod meines Vaters) , die meine Mutter durch Nähen von Hemden für Kaufhaus Werle etwas aufbesserte (5.- /Hemd). Hartz IV wäre uns damals luxuriös vorgekommen.
Mir war schon sehr früh klar geworden, dass ich diese Situation nur durch eine gehobene Beamtenlaufbahn oder ein akademisches Studium ändern kann. Um das zu erreichen musste ich einfach "brav" sein. Außerdem, die Untaten, welche damals zum C.a. geführt haben, würden doch heute niemanden mehr sonderlich aufregen.
Übrigens "velle ,malle , nolle do vorne kimmt die Bolle" wurde nicht von unserer Klasse kreiert, meines Wissens stammt dieser Vers von der Klasse Siegfried Bauer, dem älteren Bruder von Mop.
Aber warum willst Du den Schwerpunkt auf die Erinnerung legen? Wir sind doch noch nicht so vergreist, dass wir unseren Gesprächsstoff nur noch aus der Vergangenheit beziehen ! Viel interessanter wäre es doch zu erfahren was die Kameraden so täglich treiben und welche Ziele und Pläne sie für die nächsten 700 Tage, die uns statistisch als Lebenserwartung noch bleiben ,haben. Die Kameradinnen haben mit rund 2500 Tagen Lebenserwartung noch etwas länger Zeit. Ich habe heute einen Berglauf gemacht, 2 h Horn geübt, und morgen muss ich anfangen mein Haus zu streichen.

Viele Grüße F.



Wo ist der Fred? Hinterm Fotoapparat!

Mittwoch, 2. Mai 2012

Velle, malle, nolle: wollen, nicht wollen, lieber wollen


Der Mop erinnert uns in seinem Consilium-Artikel an eine schoepferische Tat von einem Klassendichter, mit einem lateinisch-deutschem Wortspiel:
     Velle, malle, nolle - do vorne kimmt die Bolle;
     Velle, nolle, malle - die Bolle is a Schnalle;
     Malle, nolle, velle  -  wer werd se denn schunn welle.
Dieses „Gedicht“ (wer war der Dichter???) hat seine Wurzeln (a) in dem Spitznamen fuer Dr. Seybold (Die Bolle), unsere langjaehrige Deutschlehrerin, fuer die jeder Respekt hatte, die nie ein direktes Ziel fuer Streiche war, und die uns alle recht fair behandelt hatte, und (b) in unseren Lateinstudien. Die Bolle war vielleicht nicht unsere Lieblingslehrerin, aber sie war keine „Schnalle“ und von nicht „welle“ kann keine Rede sein. Hier ist daher ein alternatives „Gedicht“ (Copyright HP Baer):
     Do vorne kimmt die Bolle  –  velle, malle, nolle!
     Sie werd geschaetzt von alle  –  nolle, velle, malle!
     Do sind mer gleicher Meinung, gelle –  malle, nolle, velle?
(Vielleicht kann sie’s lesen?)

Dreimal Böser Bursche oder wie ich drei Consilia Abeundi überlebte


Die zwei erschreckensten Worte die man einem Schüler im Gymnasium mitteilen kann, sind wohl “Consilium abeundi”, den Rat freiwillig aus der Schule auszutreten. Auf gut deutsch heißt das, Bursche, (Mädchen kommen ganz selten in diese Lage), wenn du dich noch einmal muckst, dann fliegst du raus.  Ein consilium abeundi zu bekommen kann einmal passieren, zwei davon ohne rauszufliegen ist praktisch unmöglich; eher schlüpft ein Kamel durch ein Nadelöhr. Drei consilium abeundis zu bekommen ohne rauszufliegen, dürfte wohl  einmalig in der Gechichte des Gymnasiums Michelstadt  gewesen sein. Aber dies passierte zwei Schülern in der gleichen Klasse, Dieter Bannert und meiner Wenigkeit. Ich bin keinesfalls stolz darauf.  Drei consilia abeundis hatte ich mir bestimmt nicht verdient. Na ja, Ihr könnt selbst darüber entscheiden.

Ich war mit Dieter Bannert  befreundet. Dieter und ich haben, zusammen mit Hermann Abbé, anfang Juli 1952 eine zweiwöchige Radtour durch den Schwarzwald-Bodensee gemacht, in anderen Worten, wir waren eng befreundet. Im Herbst gab es den Grossen Preis vom Odenwald im Seifenkistenrennen  (Soapbox Derby). Austragsort war der Kisselberg in Michelstadt. Ich hatte mich sofort entschlossen mitzumachen.  Dieter Bannert machte auch mit. Die “Rennwagen” mussten selbst gebaut werden und waren strengen Vorschriften unterlegen. Opel war der Veranstalter. Der Sieger durfte dann im Grossen Preis von Deutschland in Hamburg mitfahren. Die ersten fünf Platzierten in Hamburg, wurden dann under der Sponsorship von Opel zur Weltmeisterschaft in Akron, Ohio eingeladen. Ich brauchte natürlich einen Sponsor, da ich absolut kein Geld hatte mir die nötigen Teile und das Material zu kaufen. EDEKA war willig meine Seifenkiste zu sponsern und übernahm alle Kosten. Mein Renner musste natürlich Edeka blau sein mit dem gelben Edeka Logo. Meine Kiste war schon am Donnerstag vor dem Rennen fertig und sah aus wie ein Bugatti Rennwagen. Dieters Seifenkiste war noch im Rohbau and brauchte mindesten noch ein-und-einen halben Tag mit meiner Hilfe, um startbereit zu sein. Dieter und ich machten jetzt eine Entscheidung, die uns später teuer zu stehen kam. Wir entschossen uns, am Freitag und Samstag morgen die Schule zu schwänzen, um Dieters Renner fertig zu bauen. Das Rennen war am Sonntag Dieters Seifenkiste war am Samstag Nachmittag fertig und wir machten eine Probefahrt auf der Strasse nach Eulbach. Am Sonntag lief das Rennen am Kisselberg. Die Gesamtzeit von zwei Läufen wurde gewertet. Ich kam auf den zweiten Platz, Dieter auf Platz “unter ferner liefen”. Vorbei war mein Traum von Hamburg und Akron, Ohio. In der folgenden Woche war es in der ganzen Schule bekannt, dass wir zwei Tage Klassen “geschwänzt” hatten wegen einem Seifenkistenrennen. Die Strafe blieb nicht aus. Meine Mutter bekam einen Brief von Rektor Reichhelm.Ich bekam das Consilium Abeundi, so auch Dieter. Ich bekam einen Eintrag ins Klassenbuch, eine Note” Vier” in Betragen und wurde angewiesen mit Dieter auch ausserhalb der Schule keinen Kontakt aufzunehmen. Dieter wurde in die B-Klasse versetzt.

Dies war der erste Streich, der Zweite folgt zugleich, wie schon Wilhelm Busch schrieb. Für die nächste Missetat war ich ganz allein verantwortlich. Wolfram Becher war ein begeisterter Naturkundler und unser Lateinlehrer. Wir pürschten mit ihm durch die Wälder auf den Spuren der alten Römer oder um  Hünengräber auszubuddeln. Von seinem Lateinunterricht war ich weniger begeistert. Aber dies lag mehr an der “toten” Sprache  als an seiner Person. In einer Lateinklasse stand Studienrat Becher vor uns und las mit Begeisterung aus  De Bello Gallico . Seine rechte Hand war erhoben als umfasste sie ein römisches Kurzschwert. Es klingelte und Gott-sei-Dank die Klasse war zu ende, doch Becher  (alias Julius Caesar) hörte das Klingeln nicht, noch das Räuspern und Husten der Klasse. Der Endsieg über die Gallier war ja so nahe. Ich sass wie immer auf der ersten Bank und spielte mit einer winzigen Schreckschusspistole. Es war wirklich ein Spielzeug, als Schlüsselring gedacht. Man konnte aber damit ein Zündblatt knallen. Was mich dazu bewog das Pistölchen gezielt auf Becher abzudrücken, weiss ich auch heute noch nicht. Der Knall in dem hohen Saal war ohrenbetäubend. Ich sah nur, durch die Rauchwolke hindurch, wie Becher wie ein Taschenmesser am Pult zusammenklappte, dann hörte ich seine Stimme: ”Bauer komm mit”. Er schleifte mich buchstäblich zum Rektor. Ich sass zitternd im Vorzimmer und marterte mein Gehirn nach einer plausiblen Erklärung die ich Reichhelm erzählen könnte. Becher verliess das Büro ohne mich anzusehen. Als ich zögernd eintrat, sass Dr. Reichhelm am Schreibtisch. Er beäugelte das “Spielzeug”, das nicht grösser war als ein Fünfmarkstück, in seiner patschigen Hand. Seine dicke Hornbrille lag auf dem Schreibtisch. Er setzte sie wieder auf und schaute mich an. Er schien mich zu erkennen, ich war ja sein Musterschüler in dem Wahlfach Religionsgeschichte das er lehrte. Ich war freireligiös und war damit von allen Religionsfächern befreit. Trotzdem habe ich sein Fach gewählt, weil mich Relgionsgeschichte sehr interessierte. Dies war auch meine einzige “Eins”, die ich in meinen neun Jahren im Gymnasium vorzuweisen hatte. Ich habe natürlich Reichhelm erzählt, ich hätte das “Spielzeug” nach dem Klassenschluss aus meiner Tasche genommen, was auch wahr war. Sie wäre halt ausversehen losgegangen. Ich hätte natürlich nicht gewusst, dass ein Zündblättchen drin war. Ich würde mich selbstverständich bei Studienrat Becher entschuldigen. Reichhelm nickte vertändlich und ich hoffte, die Sache wäre damit erledigt gewesen. Ich glaube, dass Becher dieses Ereignis bei der nächsten Lehrerversammlung etwas anders erklärt hat. Die Rechnung fur diesen Streich kam in einem Brief an meine Mutter. Ein zweites Consilium Abeundi, Eintrag ins Klassenbesuch und weiterhin eine “Vier” im Betragen. Als ich 1963 nach sechs Jahre Abwesentheit in Kanada das Gymnasium besuchte, konnte sich unser ehemaliger Englischlehrer Hallstein an diesen Vorfall erinnern. Die Lehrerversammlung hatte beschlossen mich zum sofortigen Ausdritt zu veranlassen. Es war Reichhelm der mir mein “Leben” rettete mit dem zweiten Consilium Abeundi. Religionsunterricht macht sich halt doch bezahlt. Ich weiss nicht, was aus mir geworden wäre, hätte das Gymnasium mich damals rausgeworfen. 1963 traf ich auch  Dr. Reichhelm im Café Leyhausen. Ich stellte mich vor, aber er konnte sich  nicht mehr an mich erinnern. Gott sei Dank.

Das dritte Consilium Abeundi erhielt die gesamte Klasse gemeinsam durch die Herausgabe der Magnaten Bierzeitung. Ich hatte mich an der Ausgabe mit keinem Wort oder Pinselstrich beteiligt, aus verständlichen Gründen. Schon der Artikel “Velle, nolle, malle” über die Bolle allein, hätte genügt den Autoren ein Consilium Abeundi zu geben. Aber die Klasse gab keinen Namen der Schriftsteller, Zeichner oder Verleger preis, deshalb bekam die ganze Klasse die gefürchtete Strafe, so nach dem Motto: mitgegangen, mitgehangen”.’

 Einige Lehrer haben uns angeregt in ihren Klassen und fürs Studium vorbereitet. Aber es gab leider auch einige Pauker die uns Angstgefühle vor Prüfungen eingejagt haben und sie haben damit uns Alpträume auf den Lebensweg mitgegeben. Von diesen Lehrern habe ich nur eins gelernt: Nie auf diese Art und Weise zu lehren.


Gunther Bauer